Ich zeige Ihnen, wie ich vorgehe, wenn ich Website-Texte für meine Kunden und meine eigenen Blogartikel schreibe. Was ich wann und wie tue – und warum – in diesem Artikel erfahren Sie es.
Gibt es beim Schreiben etwas Schlimmeres als Blockaden? Das weiße Blatt Papier, das immer weißer wird, je länger Sie daraufstarren. Der blinkende Cursor, der sich gefühlt ewig keinen Millimeter weiter bewegt …?
Nein, oder?
Oder doch, Moment …
Der innere Widerstand, wenn Sie nur ans Schreiben denken. Der große Berg, der sich unbezwingbar anfühlt.
Keine Sorge, ich kenne das. Nein, ich sitze nicht jeden Tag acht Stunden wie von der Muse geküsst vor meinem Rechne und schreibe im Akkord einen Text nach dem anderen. (Das wäre aber irgendwie nett …)
Schreibblockade bei Ihren Website-Texten: 7 deutliche Warnsignale, die Sie möglicherweise überhören
Mein Schreibprozess im Überblick
Über die Jahre habe ich mir einen Schreibprozess erarbeitet, der mich zum einen sehr schnell ins Schreiben bringt und zum anderen dafür sorgt, dass ich meine Ideen schnell zu Papier bringe.
Ich arbeite in drei großen Schritten:
- Konzipieren
- Schreiben
- Überarbeiten
Dieser Prozess ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. Er unterscheidet sich immer etwas, je nachdem ob ich einen eigenen Blogartikel oder für Kunden Website-Texte schreibe.
Das Wichtigste zuerst: Zwischen den einzelnen Schritten liegt immer etwas Zeit. Meist ein paar Tage. Manchmal eine Woche oder mehr. (Je nachdem, wie eng der Zeitplan ist.)
Wenn es die Zeit zulässt, baue ich möglichst viele Pufferzeiten ein. Denn unter Zeitdruck bringe ich überhaupt nichts zustande.
Schritt 1: Konzipieren
Ich fange nie einfach an zu schreiben.
Vorher umreiße ich das Thema, skizziere die Gliederung und recherchiere Keywords für die Suchmaschinenoptimierung.
In diesem Schritt stelle ich mir zwei Fragen:
- Für wen schreibe ich?
- Was ist das Ziel des Textes?
Schritt 2: Schreiben
Das eigentliche Schreiben habe ich in vier Etappen untergliedert:
- Entwurf schreiben
- Ausformulieren und Fragen notieren
- Fragen klären (ggf. mit Kunden)
- Fertig formulieren
1. Entwurf schreiben
Zu Beginn schreibe ich alles „runter“, was ich sagen will – egal, wie es klingt. Ich schreibe tatsächlich ein bisschen, wie mir der Schnabel gewachsen ist.
Damit sorge ich dafür, dass alles aus dem Kopf aufs Papier kommt und ich nichts vergesse.
Ums „Schönschreiben“ kümmere ich mich an dieser Stelle noch nicht. Das würde mich nur blockieren und wahrscheinlich auch frustrieren. Und in der Folge dafür sorgen, dass ich ewig an einem Text sitze.
Das ist übrigens ein Tipp, den ich Ihnen nur wärmstens empfehlen kann: Sorgen Sie sich beim ersten Formulieren nicht um Stilfragen und Co.
Planen Sie sich für solche Dinge später Zeit ein (Sie lesen gleich, wann ich das mache).
Jetzt lege ich meist eine Pause ein.
Mehr dazu:
2. Ausformulieren und Fragen notieren
Wenn der Text eine Nacht oder ein paar Tage geruht hat, kann ich wieder mit einem frischen Blick darauf schauen.
Ich markiere jetzt alle Stellen, an denen ich Formulierungen überarbeiten muss, wo mir noch Informationen fehlen oder ich Fragen (an mich oder meine Kunden) habe.
3. Fragen klären
All die offenen Punkte kläre ich in einem Schritt – z. B. bei der Recherche in Büchern oder im Netz.
4. Fertig formulieren
Mit den zusätzlichen Infos formuliere ich die Texte zu Ende. Dann lege ich sie wieder zur Seite. Im Optimalfall eine Woche.
So stelle ich wieder sicher, dass ich wieder einen frischen Blick habe und nicht betriebsblind werde.
Schritt 3: Überarbeiten
Nachdem der Text etwas geruht hat, lese ich ihn laut vor. Dabei notiere ich mir
- stilistische Punkte (z. B. Wortwahl),
- Absätze, die ich nicht auf Anhieb verstehe,
- alle Stellen, an denen ich stolpere oder
- was mir anderweitig auffällt.
Diese Stellen poliere ich so lange, bis es beim Vorlesen flüssig klingt.
Und das ist er, mein Schreibprozess.
Halt, eines noch …
Extratipp: Feste Zeiten bringen mich schneller ins Schreiben
Ganz ehrlich? Früher fiel es mir viel leichter, für Kunden zu schreiben, als meine eigenen Blogartikel zu tippen.
Sie glauben nicht, wie schwer ich mich anfangs getan habe, meine eigenen Blogartikel zu schreiben. (Sie haben keine Ahnung, glauben Sie mir.)
Ich habe lange gebraucht, dauerhaft regelmäßig einen Artikel pro Woche zu veröffentlichen. (Mittlerweile sind es manchmal sogar drei in der Woche, wenn ich z. B. mit Kunden gesprochen habe und ich wieder zig Ideen habe, die sofort aufs Papier müssen.)
Ich sage Ihnen, es war wirklich ein langer Weg.
Nachdem ich die Ideenfindung von der Konzeption (also Gliederung und Thema in drei Sätzen umreißen) getrennt hatte, lief es zwar leichter.
Aber ich saß trotzdem nicht am Schreibtisch und scharrte mit den Hufen, endlich in die Tasten hauen zu können.
Energiehaushalt? Schauen Sie mal hin
Irgendwas hielt mich immer wieder ab und ich machte einen großen Bogen um das Thema. Für mich war es wirklich viel Kopfarbeit. Ich fing immer mehr an, in mich reinzuhören. Mich genau zu fragen:
- Wann habe ich die meiste Energie?
- Wann bin ich wach genug?
- Was brauche ich, um motiviert ans Schreiben zu gehen?
- Wann kann nichts dazwischen kommen?
Es dauerte eine kleine Ewigkeit, aber jetzt hat es sich „eingeruckelt“: Ich schreibe jeden Morgen. Montag bis Freitag. Eine Stunde. Das erste, was ich am Morgen tue, ist an einem Blogartikel schreiben.
Ich habe ein paar Voraussetzungen, um motiviert und inspiriert ans Werk zu gehen. Ich muss:
- wissen, über welches Thema ich schreiben will.
- das Thema schon konzipiert haben.
- wirklich Lust aufs Thema haben.
Routinen entlasten
Mittlerweile (dank regelmäßiger Gespräche mit meinen Lesern und Kunden) ist meine Ideenliste unendlich lang.
Da kann es schonmal passieren, dass ich das Thema kurzfristig tausche, weil ich abends merke, dass mich das Thema für den nächsten Morgen nicht vom Hocker reißt.
Aber von meiner Routine rücke ich nicht mehr ab. Es wird geschrieben.
Dabei geht es nicht darum, in einer Stunde einen perfekten Artikel zu produzieren. Nein. Es geht darum, etwas zu Papier zu bringen.
Einen Artikel grob zu entwerfen. Zwei Blogartikel zu überarbeiten. An einem weiterzuschreiben. Egal. Schreiben ist die Prämisse.
Mehr dazu: Angst vor Fehlern beim Schreiben – Der wichtigste Denkanstoß
Was Sie jetzt tun können
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