So werden Ihre Website-Texte und Blogartikel unverkennbar
Wenn Sie neue Texte für Ihre Website schreiben oder regelmäßig Blogartikel veröffentlichen, kommt die Frage irgendwann auf: Wie hebe ich mich ab von der Konkurrenz? Wie sorge ich dafür, dass ich nicht klinge, wie alle anderen? Das ist gar nicht so schwierig, wie Sie vielleicht befürchten. Es erfordert allerdings auch ein bisschen Mut. Denn sich abzuheben, heißt eben auch, nicht so zu sein, wie alle anderen. Und das ist manchmal gar nicht so leicht.
Als Solo-Selbstständige wollen wir, dass unsere Website-Texte bei Besuchern „andocken“.
Gerade als Dienstleister und Berater ist es uns wichtig, dass unsere potentiellen Kunden sich einen ersten Eindruck von uns machen. Damit sie wissen, „mit wem sie es zu tun haben.“ Sie sollen ein Gefühl für uns als Person entwickeln können. Dass die richtigen Kunden den Weg zu uns finden.
Und das können sie nur, wenn wir uns zu erkennen geben. So wie wir sind. Wenn wir uns trauen, uns abzuheben. Denn die Persönlichkeit ist gerade bei beratenden und kreativen Berufen genauso wichtige wie die Kompetenz.
Sie wollen Interesse wecken und Vertrauen aufbauen, denn schließlich schreiben Sie die texte ja nicht zum Selbstzweck, sondern weil Sie damit Kunden überzeugen wollen.
Wie also werden Sie einzigartig? Unverwechselbar?
Und das auch noch so, dass Sie sichselbst darin wieder finden?
Ich würde sagen, wir legen los, oder?
Der erste Schritt: Loslassen, was Sie bisher geglaubt haben
Ja, der Schritt zum eigenen Schreibstil führt erstmal über den Kopf. Dort machen wir erst mal Platz. Thema „Mindset“.
Denn wollen Sie Ihre eigene Stimme finden, sollten Sie eines wissen: Sie wirken auch (oder gerade dann) seriös, wenn Sie nicht versuchen, möglichst korrekt zu klingen.
Ich meine hier „korrekt“ im Sinne von „unantastbar“.
Interessant wird es nämlich dann, wenn Sie sich trauen, „Kante zu zeigen“. Wenn Sie sich trauen, sich so zu zeigen, wie Sie sind.
Viele meiner Kunden sagen mir, dass sie Angst haben, nicht mehr als kompetent wahrgenommen zu werden, sobald sie locker schreiben.
„Aber als ich deine Website gelesen haben, wusste ich: Das geht, wenn man weiß wie“, lautet dann die einhellige Meinung.
Und soll ich Ihnen etwas verraten?
Ich hatte die gleiche Angst, nicht mehr ernst genommen zu werden, wenn ich nicht absolut „hochgestochen“ schreibe.
Vor meiner Selbstständigkeit arbeitete ich vier Jahre als Referentin im öffentlichen Dienst. Was glauben Sie, wie ich in dieser Zeit alles daransetzte, möglichst korrekt zu sein? Und genauso in meinen Mails, Konzepten und anderen Schriftstücken zu klingen?
Als ich mich dann selbstständig machte, übernahm ich diesen Schreibstil. Ja nicht anecken, möglichst unauffällig, damit sich keiner daran stört.
Ich dachte halt, so muss das …
Heute, vier Jahre später, weiß ich: Das Gegenteil ist der Fall.
Seitdem ich mehr und mehr zu mir stehe, desto mehr „Fans“ gewinnen meine Blogartikel. Desto mehr Kunden gewinne ich, die sagen: „Frau Horschig, so wie die Texte auf Ihrer Website, so wünsche ich mir meine.“
Fakt ist also: Wenn Sie sich trauen, zu sich zu stehen – dann erst werden Ihre Texte interessant. Und dann erst bauen Sie sich eine „Stammleserschaft“ auf, die immer wieder kommt. Weil Ihre Texte eben nicht klingen wie alle anderen, sondern besonders. Weil Ihre Besucher und Leser sich inspiriert und motiviert fühlen und mit Ihnen als Mensch sympathisieren.
So, nachdem wir uns diesen wichtigen Punkt angeschaut haben, lassen Sie uns weitergehen.
Schritt 2: Bleiben Sie „natürlich“
Wollen Sie Ihre eigene Stimme finden, lautet mein genereller Rat: Schreiben Sie, wie Sie mit einem guten Freund sprechen.
Stellen Sie sich vor, Sie schreiben einen Brief an eben jenen Freund. Wie würden Sie den formulieren?
Und genau so dürfen Ihre Website-Texte klingen – egal ob die „Basisseiten“, wie Startseite, Angebotsseite und Über-mich-Seite oder Blogartikel.
Und nein: Es klingt nicht unseriös, wenn Sie so schreiben. Es klingt einfach nur nach Ihnen. Und genau ist es, was am Anfang ungewohnt ist. Weil wir uns davor fürchten, „was denn die Leute nur von uns denken“.
Und hier sind wir bei zwei Eigenschaften, von denen die meisten Solo-Selbstständigen mehr haben dürften:
Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit.
Denn es es geht nicht darum, jedem zu gefallen. Sondern den Menschen, die zu Ihnen passen. Gerade, wenn Sie kreativ oder beratend tätig sind.
Ja, Sie werden nicht jedem gefallen, wenn Sie Ihre eigene Stimme finden. Und ja, das ist okay.
Sie sind auch okay, wenn Sie nicht jeder mag. Denn vom Gutdünken anderer Menschen ist Ihr eigenes Glück nicht abhängig.
Wir hegen immer für bestimmte Menschen Sympathie – und für manche eben weniger.
(Ich selbst habe auch Lieblingsautoren und finde andere zu „laut“ oder einfach unsympathisch.)
Das sollte jetzt eigentlich gar nicht so ein leidenschaftliches Plädoyer werden. Und doch habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass genau das Thema Selbstbewusstsein gegen uns spielt, wenn es daran ist, sich zu zeigen.
In meinem Blogartikel gehe ich näher auf das Thema „natürlich schreiben“ ein: Wie Sie so schreiben, wie Sie sprechen
Schritt 3: Definieren Sie Ihre Werte
Was mir sehr geholfen hat auf meinem Weg zu meiner Stimme: mir meiner eigenen Werte bewusst werden.
Auch, wenn Ihnen Ihre (noch) nicht bewusst sind: Sie haben sie und Sie leben danach.
Konflikte mit anderen entstehen übrigens oft dann, wenn unterschiedliche Werte aufeinandertreffen. Wohingegen das Zusammenleben und gerade die Arbeit mit Kunden einfacher wird, wenn wir dieselben Werte teilen.
Von Werten hängt einiges ab:
- Wie wir die Welt sehen
- Wie wir leben
- Wie wir kommunizieren und sprechen
Und genau das darf auch in Ihren Texten durchkommen.
Als ich mich das erste Mal mit dem Thema Werte beschäftigt habe, hatte ich keine Ahnung, welche meine sind.
Ich wusste nur: Irgendwie bin ich eine kleine Spießerin und gehe auf die Palme, wenn andere ungerecht behandelt werden.
Mir half damals eine Liste mit verschiedenen Werten:
Mein Tipp:
- Gehen Sie durch die Liste und notieren Sie alle Werte, die sofort „resonieren“ bzw. bei denen es sofort „klick“ macht.
- Reduzieren Sie die Liste dann auf die fünf, die Ihnen selbst am meisten bedeuten.
Dieser Prozess kann eine Weile dauern, lassen Sie sich die Zeit, die es braucht.
Das hier ist übrigens meine eigene Liste:
- Gerechtigkeit
- Warmherzigkeit
- Aufrichtigkeit
- Leidenschaft
- Mut
(Und ja, mir fiel es sehr schwer, mich zu entscheiden.)
Schritt 4: Wie bin ich und wie möchte ich wahrgenommen werden?
Die nächste Frage geht noch einen Schritt weiter. Ich glaube, sie ist etwas einfacher zu beantworten …
Wer bin ich als Mensch und wie sollen andere mich wahrnehmen?
Falls es Ihnen trotzdem schwerfällt: Fragen Sie Freunde und Familie – aber ruhig auch mal Kunden, mit denen Sie sich gut verstehen.
Dieser Prozess wird Ihnen viel Klarheit bringen.
So hier würde ich selbst mich beschreiben:
- wertschätzend und respektvoll
- ermutigend
- echt
- mutig
- ein bisschen frech und manchmal ein bisschen albern
Warum das wichtig ist?
Weil Sie nach und nach anfangen können, zu sich zu stehen.
Ich zum Beispiel traue ich mich erst jetzt, zu sagen, was ich denke. Und nehme in Kauf, dass es jemandem nicht gefallen könnte, wenn ich „echt“ bin.
Auf meiner Über-mich-Seite habe ich mich z. B. endlich getraut, Klartext zu reden:
„Als ich noch auf der Kunden-Seite saß, fand ich es ehrlich gesagt abwechselnd anstrengend oder einfach nur furchtbar, wenn „Marketingmenschen“ nicht die Sprache ihrer Kunden sprechen können.“
Wissen Sie, wie lange ich überlegt habe, ob ich das so schreiben kann?
Und wissen Sie, warum ich es dann doch geschrieben habe?
Weil viele meiner Kunden genau das so angenehm an der Zusammenarbeit mit mir finden: Dass ich nicht ständig mit „Marketing-Buzzwords“ um mich werfe.
Und ja – gerne dürfen sich Website-Besucher an diesem Satz stoßen.
Und dann ist es ok, wenn diese nicht zu Kunden werden – denn sehr wahrscheinlich hätte sich unsere Zusammenarbeit ohnehin schwierig gestaltet.
Fazit: Trauen Sie sich, nicht jedem zu gefallen und Sie werden Ihre Stimme finden
Ja, für mich ist es das Fazit: Ihre eigene Stimme finden Sie am ehesten, wenn Sie sich trauen, zu sich zu stehen. Auch auf die Gefahr hin, mal anzuecken.
Aus meiner Erfahrung kann ich Sie auch beruhigen: Mir wurde noch nie übermittelt, dass mein Schreibstil blöd sei.
Wie gesagt, das Gegenteil ist der Fall: Ich gewinne dadurch die Kunden, mit denen die Zusammenarbeit mir viel Spaß macht.
Ich merke nicht, wenn mein Schreibstil jemandem nicht gefällt. Derjenige verlässt wahrscheinlich meine Website einfach wieder.
Und das ist auch okay. Denn das spart beiden Seiten viel Zeit, denn wir würden wohl spätestens im Erstgespräch merken, dass es nicht passt.
Und genau meinem Schreibstil habe ich es zu verdanken, dass ich eben nur noch Kunden anziehe, mit denen ich mich auf Anhieb gut verstehe, weil wir die gleichen Werte teilen.
Übrigens darf ich Ihnen beim Thema „unverkennbar werden“ noch den Podcast von Positionierungsmentorin Angelika Färber empfehlen. Der heißt nämlich exakt so: Unverkennbar. Darin spricht sie darüber, wie Solo-Unternehmerinnen es schaffen, sich von der grauen Masse abzuheben. Zum Unverkennbar-Podcast
Was Sie jetzt tun können
Lassen Sie sich mich eines noch sagen: Seine eigene Stimme zu finden, ist nur ein Schritt von vielen, um die richtigen Kunden leichter zu gewinnen.
Dass Ihre Texte „schön klingen“, ist ein Schritt, dem viele andere voraus gehen.
Darum, falls Sie es noch nicht getan haben, schauen Sie sich folgende Blogartikel und Ressourcen an: