Sie wollen Ihre Website überarbeiten und neue Texte schreiben. Aber in Ihrem Kopf kreisen lauter Fragezeichen? „Wie fange ich denn jetzt an?“, „Was ist der erste Schritt? Und der zweite?“ Und dieser blinkende Cursor, der Sie anlacht, aber sich keinen Millimeter bewegen will. Dabei ist es gar nicht so schwer – wenn Sie einen „Fahrplan“ haben. Lesen Sie, wie Sie ganz entspannt ins Schreiben kommen.
Ich weiß, wie frustrierend es sein kann, wenn Sie vor einem leeren Word-Dokument sitzen – und der Cursor oben links blinkt und blinkt und einfach nicht weiterrückt.
Wenn einfach so gar keine zündende Idee kommen will, wird auf einmal alles wichtiger – Blumen gießen, Schreibtisch aufräumen oder Mails sortieren.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie sich vom weißen Blatt Papier zu Ihrem fertigen Text vorarbeiten.
Die zwei Voraussetzungen
Um in einen Schreibfluss zu kommen, in dem die Ideen einfach sprudeln, benötigen Sie zwei Dinge:
- Eine entspannte Haltung Ihrem Text gegenüber.
- Einen roten Faden, der Sie führt.
Schreiben ist ein Prozess. Ihr erster „Aufschlag“ soll gar nicht perfekt sein. (Wirklich nicht.)
Im Gegenteil: Sie sollten das Schreiben sogar in mehrere Schritte unterteilen.
Welche das sind – wir schauen es uns gleich an. (Übrigens: Auch mir fällt es schwer, einen Text aus dem Hut zu zaubern.
Mich setzt es genauso unter Druck, wenn ich aus dem Nichts einen Blogartikel veröffentlichen wollen würde).
Schauen wir uns die einzelnen Schritte nun an:
1. Boxenstopp: Gedanken sortieren
Bevor es losgeht, legen Sie sich erst einmal zurecht, was Sie benötigen. Besinnen Sie sich darauf, was Sie zu Papier bringen möchten.
Folgende Fragen helfen Ihnen dabei:
A) Warum schreibe ich den Text überhaupt?
Was ist der Anlass? Was will ich sagen? Was ist meine Kernaussage? Beschränken Sie sich auf eine einzige. Formulieren Sie diese dann in einem Satz. Zum Beispiel: „Ich schreibe einen Blogbeitrag über Schachtelsätze.“
Finden Sie dazu eine Überschrift, die Ihrem Leser deutlich sagt, was er von Ihrem Text erwarten kann, wie: Schachtelsätze – Wie Sie sie erkennen und vermeiden
B) Perspektivwechsel: Für wen schreibe ich?
Hier geht es um die Zielgruppe Ihres Textes. Haben Sie eine klare Vorstellung davon, wer den Text lesen soll? Je genauer Sie das wissen, desto leichter wird Ihnen das Schreiben fallen.
Stellen Sie sich eine konkrete Person Ihrer Zielgruppe vor, für die Sie schreiben wollen. So vermeiden Sie, dass Sie „das Papier dekorieren“, sondern haben, wie bei einer Mail oder eines Briefes, einen konkreten Adressaten.
Fragen Sie sich: Was will mein Leser zu diesem Thema wissen? Was weiß er vielleicht schon? Was könnte ich also weglassen?
C) Was ist das Ziel des Textes?
Ein roter Faden ist der Schlüssel, damit die Ideen nur so aufs Papier fließen. Wenn Sie nicht genau wissen, wo Sie überhaupt hinwollen – klar, dann ist es nur allzu verständlich, dass Sie ins Schlingern kommen.
Fragen Sie sich darum: Was soll passieren, nachdem Ihr potentieller Kunde Ihren Website-Text gelesen hat? Was soll er hinterher tun oder wissen?
Kennen Sie das: Dass Sie sich in fremden Texten beim Lesen fragen, was Ihnen der Text eigentlich sagen will?
Dies ist oft ein deutliches Zeichen dafür, dass sich der Absender vorher über das Ziel keine oder wenig Gedanken darüber gemacht hat. Und so verpufft das Geschriebene meist wirkungslos, was ich unglaublich schade finde, denn der ganze Aufwand war dann für die Katz.
2. Gerüst bauen
In diesem Schritt geht es um die grobe Gliederung. Welche Inhalte sind die Oberthemen oder Eckpfeiler Ihres Themas? Notieren Sie diese Punkte als Stichworte. Die Reihenfolge ist dabei erst einmal egal.
Was davon ist das Spannendste, Neueste oder Wichtigste für Ihren Leser? Was davon weiß er eventuell schon? (Gedanken dazu haben Sie sich idealerweise bereits unter Punkt 1B gemacht.)
3. Einfach „herunterschreiben“
Wir sind soweit! Es geht ans Formulieren. Wie gesagt, entspannen Sie sich. Ihr erster Textentwurf muss und soll nicht perfekt sein. Das Wichtigste ist, anzufangen – und sich nicht selbst zu geißeln mit überhöhten Anforderungen.
Korrigieren Sie darum nicht permanent. Schreiben Sie einfach und bremsen Sie sich nicht selbst aus. Wie gesagt, ums „Schönschreiben“ kümmern Sie sich an dieser Stelle noch nicht.
Das setzt Sie nur unnötig unter Druck. Planen Sie sich für solche Dinge später Zeit ein. Überarbeitet wird nämlich hinterher.
Sorgen Sie an dieser Stelle einfach dafür, dass alles aus dem Kopf aufs Papier kommt und Sie nichts vergessen.
Ihr Kopf ist leer, das Papier voll? Wunderbar!
Gönnen Sie sich jetzt eine Pause. Legen Sie den Text über Nacht weg. Ihr Unterbewusstsein arbeitet jetzt nämlich kräftig weiter und wird Ihnen sehr wahrscheinlich noch ein paar geniale Einfälle liefern, um den Text weiter zu verbessern.
4. Überarbeiten und Feinschliff
Das Überarbeiten geht ebenfalls in unterschiedlichen Stufen:
Stil
Lesen Sie Ihren Text einmal laut vor. Geraten Sie ins Stocken? Markieren Sie sich alle Stellen, die jetzt holprig klingen, die Sie jetzt überflüssig finden oder Ihnen merkwürdig vorkommen. (Was völlig normal und ok ist.)
Überarbeiten Sie diese Passagen eine nach der anderen. Lesen Sie den Text hin und wieder laut vor. „Polieren“ Sie so lange, bis es beim Vorlesen flüssig klingt. Flüssig ist ein Text dann, wenn er natürlich klingt, also Sie das Gefühl haben, dass Sie das auch so sagen würden.
Formatierung
Sorgen Sie jetzt noch dafür, dass sich Ihr Text gut scannen lässt.
Sie wissen es sicher, dass im Netz Texte erst überflogen werden. Entgegen der landläufigen Meinung kommt hier die gute Nachricht: Findet Ihr Leser etwas Relevantes, liest er auch Wort für Wort.
Dafür müssen Sie es ihm aber einfach machen, den Text zu überfliegen. Er muss darum „leicht lesbar“ aussehen.
Das erreichen Sie durch:
- Kurze Absätze
- Genügend Zwischenüberschriften
- Listen
- Sparsames Fetten von Wörtern oder Phrasen
All diese Elemente erzeugen Weißraum, der für diesen luftigen Eindruck sorgt.
5. Korrekturlesen (lassen)
Mit einem frischen Blick geht es jetzt in den Endspurt. Fürs Korrekturlesen drucke ich den Text aus und lese ihn laut vor. Optimal ist hier natürlich das Vier-Augen-Prinzip: Fragen Sie einfach jemanden um Hilfe.
Das wars: Sie sind fertig. Klopfen Sie sich auf die Schulter, lehnen Sie sich zurück und freuen Sie sich ruhig über diese Leistung 🙂
Und jetzt?
- Wie Sie Website-Texte schreiben, die locker und gleichzeitig professionell klingen, das zeigt Ihnen meine kostenfreie Anleitung. Zur Anleitung
- Die richtige Struktur und eine nachvollziehbare Schritt-für-Schritt-Anleitung für die drei wichtigsten Seiten bekommen Sie in meinem Onlinekurs „Die Bauanleitung für Ihre Website-Texte“.
- Zu viel Chaos im Kopf, keine Idee, was der Nutzen Ihrer Angebote ist, zu wenig Struktur – wir lassen gemeinsam die Köpfe rauchen und finden es heraus. Zum Knotenlöser-Coaching