Wie schreibe ich Texte, die meine Kunden gern lesen? Mit Sätzen, die herrlich leicht verständlich sind? Ganz ohne holprige Stellen oder steife Formulierungen? So dass mein Leser gar nicht anders kann, als weiterzulesen? Ich zeige Ihnen vier Methoden, wie Sie solche lockeren Texte schreiben, die ein wahres Vergnügen sind. So viel vorweg: Es zählen nicht nur die Formulierungen …
Verzichten Sie auf zu seriöse Sprache
Viele Menschen verfallen beim Schreiben in eine Sprache, die sehr geschwollen klingt. Sei es bewusst oder unbewusst.
Nur: Diese aufgesetzten Formulierungen erinnern Ihren Leser eher an Behörden, denn sie sind kein bisschen locker und machen keine Lust aufs Weiterlesen.
Tauschen Sie die hochgestochenen Sätze aus gegen natürliche Sprache. Wenn Sie lockere Texte schreiben wollen, versuchen Sie, so zu schreiben, wie Sie sprechen (ohne die ähs versteht sich …).
Stellen Sie sich vor, Sie sprechen persönlich mit Ihrem Kunden. Ob von Angesicht zu Angesicht oder per Telefon – führen Sie sich das Gespräch vor Augen.
Notieren Sie sich nun, was Sie in diesem Fall sagen würden. Wort für Wort.
Ein kleines Beispiel
Vielleicht kennen Sie ja diesen Moment, wenn Sie ein sehr wichtiges Telefonat vor sich haben und den Einstieg so perfekt wie möglich vorbereiten wollen.
Ich schreibe mir dann immer ein kleines „Skript“, das ich am Telefon exakt so vorlese. Und da ich natürlich nicht will, dass es so klingt, als würde ich es vorlesen, formuliere ich so lange, bis es so klingt, als würde ich gerade frei sprechen.
Und genau das empfehle ich Ihnen für Ihre Texte.
Sie glauben, das kann nicht funktionieren? Doch, das geht.
Letztens lobte ein Kunde die Texte, die ich für ihn geschrieben hatte, mit folgenden Worten: „Toll, das klingt so, als würde ich es einem guten Freund erzählen, aber ist trotzdem professionell – danke!“
Überzeugt?
Verwenden Sie Verben und kurze Wörter
Wenn Sie meinen Blog öfter lesen, kennen Sie eine meiner Grundregeln bereits: aktive Sprache. Und dazu gehören Verben – denn aktiver geht es kaum, oder?
Verwenden Sie Substantivierungen und sperrige Substantive sehr sparsam.
Substantivierungen sind solche Wörter, die in ihrem früheren Leben mal Verben waren, jetzt aber ein Dasein als Substantiv fristen, wie „das Formatieren“ oder „zum Mitnehmen“. (Heutzutage sehen Sie diese Wörter fälschlicherweise oft klein geschrieben…)
Vermeiden Sie außerdem Substantive mit Endungen wie -keit, -heit, -tät, -ion. Sie klingen oft technisch und nehmen die Leichtigkeit aus Ihren Texten. Dahin sind sie, unsere lockeren Texte.
Im oberen Abschnitt wäre es mir auch fast passiert: Statt „Gespräch“ wollte ich „Gesprächssituation“ schreiben. Sehen Sie den Unterschied? Aus einem kurzen Wort mit zwei Silben wird plötzlich ein „Wortmonster“ mit ganzen sechs Silben!
Ab vier Silben werden Wörter sperrig – und das wollen wir ja nicht, wenn wir lockere Texte schreiben wollen.
Die oben genannten Endungen sind nur Beispiele, um Ihnen eine Ahnung davon zu geben, worauf ich hinauswill. Wenn Sie sich unsicher sind, ob sich so ein Monstrum in Ihren Text geschlichen hat, nutzen Sie eine Faustformel: Die meisten dieser Substantive sind weiblich.
Formatieren Sie „locker“
Lockere Texte schreiben hört nicht bei den Worten auf – auch das Äußere zählt in diesem Fall. Und zwar gehörig.
Denn sicher sind Sie auch schon mal einer „Bleiwüste“ begegnet: einem Text, der Sie förmlich erschlagen hat. Weil Sie außer Text, Text und nochmal Text nichts mehr gesehen haben.
Dieser Eindruck sorgt nicht dafür, dass wir es hier mit einem lockeren Text zu tun haben, oder?
Fügen Sie darum genügend Absätze ein. Ab fünf Zeilen ermüdet das Auge. Wenn Sie also lockere Texte schreiben wollen, orientieren Sie sich an vier Zeilen pro Absatz. (Und machen Sie eine ganze Leerzeile dazwischen.)
Der Weißraum, der durch Absätze entsteht, ist eine wahre Wohltat fürs Auge.
(Wenn Sie dann auch noch Zwischenüberschriften einfügen, die den nachfolgenden Inhalt treffend wiedergeben, lässt sich Ihr Text auch noch besser scannen, was gerade im Web wichtig ist.)
Lesen Sie Ihren Text laut vor
Ob Ihr Text locker klingt, finden Sie am schnellsten heraus, indem Sie ihn laut vorlesen.
Erinnern Sie sich an das Beispiel, das ich im ersten Abschnitt genannt habe? Das Telefonskript für den Einstieg bei wichtigen Anrufen?
Um die Sätze so lange zu polieren, dass sie natürlich klingen, lese ich sie immer und immer wieder laut vor.
Einen besseren Weg gibt es fast nicht, wenn Sie lockere Texte schreiben wollen. Denn mit dieser Methode finden Sie sofort heraus, ob es geklappt hat.
Stellen Sie sich dann zwei entscheidende Fragen:
- Können Sie den Text in einem Zug lesen?
- Würden Sie das so Geschriebene auch im Gespräch mit dem Leser so von sich geben?
Wenn Sie flüssig vorlesen können, ist der Text sehr wahrscheinlich ideal formuliert.
Merken Sie aber, dass Sie über manche Stellen stolpern, und diese mehrmals lesen müssen – oder gar das Gefühl haben, eine Doktorarbeit vorzulesen – dann hat der Text noch Bedarf.
Dann gehen Sie noch einmal durch die Tipps in diesem Artikel oder nutzen Sie auch meine Checkliste für bessere Texte, die Sie kostenlos herunterladen können.
Und wie immer kann ich Sie nur ermutigen: Probieren Sie es aus und bleiben Sie dran. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Und dass es Ihnen bisher schwer fällt, ist nicht Ihre Schuld. Das Schreiben, das wir in der Schule gelernt haben, hat wenig mit dem Texten für Kunden zu tun.
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